Ein häufiger Kritikpunkt an der Art und Weise, wie Grundlagen der Floristik vermittelt werden, ist, dass sie oft zu theoretisch bleibt – fast wie ein Lehrbuch, das man abarbeitet, ohne wirklich zu verstehen, wie man es im Alltag anwendet. Es wird viel darüber gesprochen, wie Blumen arrangiert werden sollten, welche Farben harmonieren, oder welche Stile "gerade angesagt" sind. Aber was passiert, wenn man vor einem Kunden steht, der konkrete, oft widersprüchliche Wünsche hat? Oder wenn man mit einem begrenzten Budget arbeiten muss und trotzdem etwas Außergewöhnliches schaffen soll? Genau hier setzt unser Ansatz an. Es geht nicht darum, einfache Regeln zu lernen, sondern eine Denkweise zu entwickeln, die flexibel und praxisnah ist – eine, die den echten Herausforderungen im Berufsalltag standhält. Was viele vielleicht überraschen wird, ist, wie tief einige Missverständnisse über die "Basics" tatsächlich sitzen. Zum Beispiel wird oft gesagt, dass Symmetrie in einem Arrangement immer beruhigend wirkt. Aber ist das wirklich so? In vielen Fällen kann ein bewusst asymmetrisches Design viel mehr Dynamik und Persönlichkeit ausstrahlen – besonders in modernen Kontexten. Donatello Fierros hat genau solche Annahmen infrage gestellt, nachdem er immer wieder gesehen hat, wie selbst erfahrene Profis an diesen scheinbar simplen Grundlagen scheitern. Diese starren Vorstellungen führen oft dazu, dass Floristen nicht nur an Kreativität einbüßen, sondern auch die Erwartungen ihrer Kunden nicht treffen. Unsere Perspektive zeigt, dass es weniger darum geht, "Regeln" zu folgen, sondern ein tiefes Verständnis für Wirkung, Raum und Stimmung zu entwickeln. Ein Blumenstrauß ist schließlich nicht nur eine Ansammlung von Blumen – er erzählt eine Geschichte. Am Ende geht es darum, dass Teilnehmer nicht nur technische Fähigkeiten mitnehmen, sondern eine Art neues berufliches Selbstbewusstsein entwickeln. Man merkt schnell, dass es nicht genügt, sich auf altbewährte Konzepte zu verlassen, sondern dass man lernen muss, wie man sie im richtigen Moment hinterfragt und anpasst. Und das ist nicht immer bequem – ehrlich gesagt, für manche kann es sogar herausfordernd sein, diese Denkweise zu übernehmen. Aber genau hier liegt die Stärke dieses Ansatzes: Er zwingt einen, sich mit den eigenen Annahmen auseinanderzusetzen und über den Tellerrand hinauszuschauen. Ist das anstrengend? Ja, manchmal. Aber ist es lohnend? Absolut. Die Teilnehmer gehen nicht nur mit neuen Fähigkeiten nach Hause, sondern mit einem klareren Verständnis dafür, was es bedeutet, in der heutigen Floristik wirklich erfolgreich zu sein.
Das Grundgerüst des Floristik-Kurses besteht aus mehreren Modulen, die sich in übersichtliche Abschnitte unterteilen. Modul eins – Grundlagen der Pflanzenkunde. Hier geht es um Blütenformen, -farben und -texturen. Ein Beispiel? Die Herausforderung, eine asymmetrische Komposition mit Anemonen und Schleierkraut harmonisch zu gestalten. Klingt simpel, aber die Balance ist entscheidend. Dann ein Kapitel über Werkzeuge: Draht, Messer, Schere – und warum manchmal ein einfaches Küchenmesser besser funktioniert als die teuerste Floristenschere. Im nächsten Modul wird praktisch gearbeitet. Spiralbindung, Stecktechniken, der sogenannte "goldene Schnitt" bei Sträußen. Aber auch: Wann man Regeln einfach ignorieren sollte – wie bei dieser einen Kundin, die auf einen bewusst chaotischen Look bestand. Der didaktische Ansatz? Learning by Doing. Theorie wird mit Praxis verflochten. Manchmal bleibt eine Frage offen, weil die Antwort erst durch das eigene Experimentieren klar wird. Das hat mich an meine Anfangszeit erinnert, als ich mit einer Nelke und einer Chrysantheme versucht habe, etwas „Modernes“ zu schaffen. Abgerundet wird der Kurs mit einem Modul zur Pflege und Haltbarkeit von Blumen. Ethylenempfindlichkeit? Sollte man kennen. Aber auch: Wie kommuniziere ich mit Kunden, die „nur mal schnell was Schönes“ möchten, ohne zu wissen, was sie wirklich wollen. Hier geht es oft mehr um Intuition als um Technik.